Annotation |
Im Mittelpunkt von Nicholls neuestem Roman (zuletzt ID-A 45/14) steht der Mitte der 1990er-Jahre 16-jährige Engländer Charlie, der sehr darunter leidet, dass seine Mutter ihn und seinen Vater verlassen und seine Schwester mitgenommen hat, und der am Zusammenleben mit seinem depressiven Vater, einem Musiker, dessen Musikläden Konkurs gegangen sind, verzweifelt. Deshalb hat er wenig Interesse an seinen Abschlussprüfungen und verbringt danach die viele freie Zeit neben seinem Stundenjob an einer Tankstelle, wo er mit seinen Freunden kleine Betrügereien durchführt, mit Radtouren. Dabei lernt er die gleichaltrige gebildete Fran aus geordneten familiären Verhältnissen kennen, verliebt sich in sie und nimmt ihretwegen an einem Theaterworkshop zu "Romeo und Julia" teil, obwohl er weder Talent noch Spaß an der Schauspielerei hat. Doch blickt Charlie als Ich-Erzähler 20 Jahre später wehmütig und wohlwollend auf den Sommer mit seiner ersten Liebe und den anderen Jugendlichen des Workshops zurück. Ein humorvoller und poetischer, aber kaum sentimentaler Roman, nicht nur für Shakespeare-Fans breit zu empfehlen. |